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Tagung Vielfalt und Chancengerechtigkeit in Studium und Wissenschaft

Impressionen der Chancentagung 2023
© BMBF/bundesfoto/Kurc

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) veranstaltete vom 5. bis 6. September 2023 in seinem Förderschwerpunkt „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ die Tagung „Vielfalt und Chancengerechtigkeit in Studium und Wissenschaft“. Mehr als 300 Teilnehmende diskutierten in unterschiedlichen Formaten Fortschritte, Rückschritte, Desiderate und Best-Practice-Modelle des Tagungsthemas in einem ganzheitlichen Blick.

Begrüßt wurden die Teilnehmenden der Tagung von Dr. Jens Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Durch die zweitätige Veranstaltung führte die Moderatorin Prasanna Oommen.

Vor dem ersten Vortragsblock hielt Prof. Dr. Jutta Allmendinger (Präsidentin des WZB) eine Keynote. Sie forderte darin mehr Bereitschaft zur Förderung risikoreicher Forschungsvorhaben und weniger inkrementellen Wissenszuwachs in bekannten Forschungsfeldern. Letztlich hob sie hervor, dass Vielfalt auch ohne Chancengerechtigkeit und umgekehrt möglich ist. Daher sollte während der Tagung konsequent das „und“ zwischen beiden Wörtern mitgedacht und mitbetont werden.

Im Anschluss ging es in die ersten der insgesamt 19 Sessions mit mehr als 80 Vorträgen. Darin wurden verschiedenste Aspekte von Vielfalt und Chancengerechtigkeit angesprochen. Die soziologische Hochschulforschung bezog sich u.a. auf die dominierenden Ungleichheitsdimensionen wie Gesundheit, Migration, Geschlecht oder soziale Herkunft im Kontext von Studium oder wissenschaftlicher Karriere. Daneben wurden auch anderen Disziplinen Raum gegeben. In der Session „Monetäre Aspekte des Studiums“ zeigte sich etwa, wie sich die Inflation auf den studentischen Warenkorb leicht verschärfend auswirkt.  

Die Evening-Lecture von Prof. Londa Schiebinger (Stanford University) rundete den ersten Tag der Veranstaltung ab. Sie stellte dabei in ihrem Vortrag „Gendered Innovations: Enhancing Excellence in Science & Technology“ die Forschungsplattform „Gendered Innovations“ der Stanford University vor, in der die Verbindung von Geschlechterforschung mit Natur-, Lebens-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften betrieben wird. Mit diesem interdisziplinären Forschungsansatz konnten Desiderate und Diskriminierung in den untersuchten Wissenschaften aufgezeigt werden, etwa bei der Anwendung technischer Gesichtserkennung.

Der zweite Tag begann mit einem kurzen Input von Prof. Dr. Günter M. Ziegler (Präsident, FU Berlin) und einer anschließenden Podiumsdiskussion in der das Ziel der Tagung – bessere Antworten zu finden – kritisch hinterfragt wurde. Im Anschluss ging es zu einer Reihe von Länderperspektiven in denen die Herausforderungen der Hochschulsysteme von Irland, Österreich und den USA betrachtet wurden.

Umrandet wurde die Tagung von zahlreichen Initiativen und Praxisprojekten, die zum informellen Austausch am Marktplatz ihre Ideen präsentierten. Insgesamt konnte so an zwei Tagen ein reger Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ermöglicht und neue Impulse für die Forschung und deren praktische Umsetzung gesetzt werden.