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Forschung zur digitalen Hochschulbildung

Welchen Beitrag leisten online-gestützte Lehr- und Lernmethoden an den Hochschulen? Worin besteht ihr Mehrwert und wo sind technische, didaktische und organisatorische Hemmnisse zu beseitigen?

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) etablierte Forschungsfeld „Digitale Hochschulbildung“ innerhalb des Förderschwerpunkts „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ widmet sich intensiv innovativen digitalen Lehr-Lern-Formaten sowie deren strukturellen Gestaltungs- und Gelingensbedingungen auf unterschiedlichen Hochschulebenen.

Forschungspotenzial digitaler Hochschulbildung

Die Digitalisierung in der Hochschulbildung zeichnet sich durch eine Vielzahl von Formaten und Anwendungsformen aus. Neben der Lehre selbst verändern diese auch den Bereich des Prüfens und schaffen neue Möglichkeiten zur Beratung von Studierenden.

Verbreitung und Nutzung digitaler Medien in der Hochschulbildung schreiten bislang allerdings nur zögerlich voran und bleiben noch hinter dem, was den digitalen Medien an Möglichkeiten zugeschriebenen wird, weit zurück. Das könnte daran liegen, dass noch zu wenig wissenschaftlich abgesichertes Wissen über diese innovativen Lehr-Lern-Formate und ihre hochschulinternen Voraussetzungen vorhanden ist. Daher fördert das BMBF Projekte zur digitalen Hochschulbildung in verschiedenen Anwendungsbereichen. Ziel ist es, für Politik und Praxis wissenschaftlich fundiertes Handlungswissen zu funktionierenden digitalen Formaten, ihren Rahmen- und Gelingensbedingungen sowie den Innovationshemmnissen zu generieren.

Innovative Projekte zu Wirkungen und Grenzen digitaler Hochschulbildung

In den geförderten Projekten werden zum einen die Wirksamkeit und die Wirkungen verschiedener bewährter, vor allem aber auch innovativer Ansätze und Formate in der digitalen Hochschulbildung untersucht. Dabei spielen Risiken und Grenzen eine Rolle, die beispielsweise den Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte betreffen. Im Vordergrund stehen theoretisch fundierte Projekte mit empirischer Herangehensweise. Trendanalysen und Forschungssynthesen sind ebenfalls eingeschlossen.

Die Projekte der ersten Förderlinie wurden von März 2017 bis 2020 gefördert. Ziel der ersten Förderlinie war die Beforschung wissenschaftlich abgesicherten Handlungswissens über Rahmen- und Gelingensbedingungen, funktionierende Ansätze und Innovationshemmnisse mit Blick auf Digitalisierung in der Hochschulbildung. Konzepte, Strategien und Verfahren, die erkennbar Potenzial für Innovationen im Bereich der Hochschullehre aufwiesen, wurden mit wissenschaftlichen Methoden auf ihre Wirkungen und ihre Wirksamkeit untersucht. Auch die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung in der Hochschulbildung, wie sie etwa durch die Digitalisierungsstrategien der Hochschulen gesetzt werden, waren als wesentliche Gelingensbedingungen von Interesse.

Im Rahmen der zweiten Förderlinie wurden von 2018 bis 2022 insbesondere innovative, disruptive Themen der digitalen Hochschulbildung beforscht. Interdisziplinäre Forschungskonsortien zielten dabei auf den Auf- und Ausbau international wettbewerbsfähiger Forschungskompetenz zu didaktischen, technologischen und organisatorischen Fragestellungen digitaler Bildungsformate. Die Forschungsergebnisse sichern damit Deutschland in Fragen des Einsatzes digitaler Lehr-/Lernformate an Hochschulen einen Spitzenplatz in der Forschung und unterstreichen die Innovationsfähigkeit deutscher Hochschullehre.  In einer zweiten Förderphase bis 2024 verstärken die ausgewählten Projekte den Transfer ihrer innovativen Projektergebnisse.

Die dritte Förderlinie fokussierte von 2019 bis 2022/2023 die anwendungsnahe Erforschung, Entwicklung und Erprobung prototypischer, digitaler Lehr- und Lernkonzepte innerhalb einzelner Disziplinen und Fächer auf Studiengangs- oder Modulebene – sogenannter digitaler Fachkonzepte – um eine Weiterentwicklung von Lehr- und Prüfungsformaten innerhalb der jeweiligen Fachkulturen voranzubringen. Unter Einbeziehung von Fachgesellschaften, Fakultätentagen oder Fachverbänden innerhalb der Einzel- und Verbundprojekte sollte eine standortübergreifende Transferkooperation zur Etablierung der digitalen Fachkonzepte an mehreren Standorten gewährleistet werden.

Ziel der vierten Förderrichtlinie des Forschungsfeldes digitale Hochschulbildung ist es, die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten von Big Data und Künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschulbildung praxisnah zu erforschen. Unter Berücksichtigung von Ethik und Datenschutz sollen bereits entwickelte Technologien als unterstützendendes Element von Lernen und Lehren beforscht und anschließend in den Regelbetrieb der Hochschulen überführt werden. Die Forschungsprojekte sollen insbesondere einen Beitrag zur Frage leisten, welche Potenziale der Einsatz von KI- und Big-Data-Anwendungen für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen in der Hochschulbildung bietet. Die Projekte der vierten Förderlinie werden seit Februar 2021 gefördert.

Relevante Themenfelder im Bereich digitaler Hochschulbildung

Die inhaltliche Bandbreite der bisher geförderten 56 Einzel- und Verbundprojekte erstrecken sich über sechs didaktisch-technologische Themenfelder: Diagnostik und kommunikative Fähigkeiten in klinischen Settings, digitalisierte Lernumgebungen, Experimentelles Lernen und Feedback im Lernprozess, Analyse von Bildungsinfrastrukturen und -ressourcen, Innovative Ansätze für interdisziplinäre Lernsettings sowie Kompetenzorientiertes und adaptives Lernen und Testen.

Links

Zu den geförderten Projekten.

Digitale Hochschullehre – Der Hörsaal der Zukunft

EdTales – Digital vernetzte Hochschulwelt in Deutschland und Europa

Zur Förderbekanntmachung der vierten Förderlinie auf der Homepage des BMBF.

Zur Förderbekanntmachung der dritten Förderlinie auf der Homepage des BMBF. 

Zur Förderbekanntmachung der zweiten Förderlinie auf der Homepage des BMBF.

Zur Förderbekanntmachung der ersten Förderlinie auf der Homepage des BMBF.

Presse

Pressegespräch vom 13.03.2017:

In Berlin waren beim Pressegespräch vertreten (v.l.): Prof. Dr. Michael Kerres (Universität Duisburg Essen), Oliver Janoschka (Hochschulforum Digitalisierung), Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen, Dr. Muriel Helbig (FH Lübeck), Prof. Dr. Olaf Zawacki-Richter (Universität Oldenburg)
© BMBF/HansJoachim Rickel

Pressemitteilung:
https://www.bmbf.de/de/auf-dem-weg-zum-virtuellen-hoersaal-3951.html

Medienecho:
Tagesspiegel.de, 13.03.2017, Tillmann Warnecke, „Virtuelle Hochschule - Grenzen der digitalen Lehre“, http://www.tagesspiegel.de/wissen/virtuelle-hochschule-grenzen-der-digitalen-lehre/19510716.html (basierend auf Printausgabe)

fr.de, 13.03.2017, Serena Bilanceri, „Auf dem Weg zum virtuellen Hörsaal“, http://www.fr.de/wissen/digitalisierung-auf-dem-weg-zum-virtuellen-hoersaal-a-1206266 (basierend auf Printausgabe)

Deutschlandfunk, Campus & Karriere, 13.03.2017, komplette Sendung, http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2017/03/13/campus_und_karriere_13032017_komplette_sendung_dlf_20170313_1435_7f22afb1.mp3, (Bericht über die Projekt der Förderlinie bei Minute 6:52 bis 11:01)

Servicebox und Adresse des Projektträgers

PROJEKTTRÄGER

PT VDI/VDE

VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Projektträger "Digitale Hochschullehre"

Steinplatz 1
10623 Berlin

ANSPRECHPARTNER

Dr. Arno Wilhelm-Weidner

+49 (0)30 310078-5866

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